Finde Deine Strategie mit Ebba Björnberg

In dieser Zeit gewann Ebba auch Einblicke in andere Berufsbilder der Golfbranche. Im Sommer 2017 arbeitete sie im Shop und am Empfang des Ljunghusens Golfclubs und fand in der Trainerkollegin Emma Dantorp ein starkes Vorbild.
„Emma war für mich ein großes Vorbild. Sie hat mir gezeigt, dass man kein supertechnischer und stereotyper Golftrainer sein muss, sondern dass man auch eine Person sein kann, die jeden als Individuum sieht und dafür sorgt, dass alle sich willkommen fühlen, und die gleichzeitig sehr viel davon versteht, wie man Golf spielen muss. Das war für mich wegweisend.“

Im Interview mit The Golfstore Podcast erzählt Ebba von einer Maßnahme der schwedischen PGA, um das Interesse von Frauen am Trainerberuf und das Golfen im Allgemeinen zu fördern, und von den Treffen weiblicher Trainer, bei denen viele Erfahrungen ausgetauscht werden.
„Es geht sehr viel um das Training. Beispielsweise hatten wir ein Treffen auf Torekov, bei dem wir das kurze Spiel trainiert und über technische Aspekte gesprochen haben, aber auch darüber, wie man das Training für mehr Menschen interessant und inspirierend machen kann“, sagt Ebba.

„Und jetzt sind wir richtige Nerds und sprechen über das Training und wie man besser Golf spielt. Denn gutes Golf zu spielen ist nämlich nicht dasselbe wie perfekte Schläge zu machen. Beim Golfen wird man nicht beurteilt, sondern es geht darum, den Ball mit möglichst wenigen Schlägen ins Loch zu bekommen.“
Daher plädiert Ebba dafür, so wettkampfähnlich wie möglich zu trainieren und konstant die eigenen Fähigkeiten zu testen.
„Wechsle häufig das Ziel. Wechsle häufig den Schläger und verfolge beim Training ein Ziel, das Du zu erreichen versuchst“, sagt sie.

„Dies ist eine Methode, mit der Du besser in schwierigen Lagen wirst, Selbstvertrauen aufbaust, und die sehr viel Wert auf Reflexion und Analyse des Schlags legt. Du lernst Dein Spiel kennen, was Dir auch hilft, eine Strategie zu entwickeln und an Deinem Spiel draußen auf dem Platz zu feilen.“
„Es geht nicht darum, was Du richtig oder falsch gemacht hast, sondern darum, Informationen aufzunehmen, also beispielsweise: Ist der Schlag nach rechts gegangen? Ist er nach links gegangen? Habe ich den Ball dünn getroffen oder zuerst den Boden? Einfache Fragen, die Dir helfen, die Fakten zu überprüfen. Und anhand dieser Fakten kannst Du dann darüber nachdenken, wie Du Deinen Schlag verbessern kannst.“
Soll man draußen auf dem Platz auch so analytisch vorgehen?
„Grundsätzlich ist es gut, zu lernen, mit dem zu spielen, was einem zur Verfügung steht, denn es ist schwierig, mit einem oder zwei Probeschwüngen etwas zu bewirken. Wenn Dein Schlag also nach rechts geht, dann ziele etwas mehr nach links und versuche dann nach der Runde, dem Problem auf der Driving Range auf den Grund zu gehen.“

Wie sollte ich denken, wenn ich mir vor der Runde meine Strategie zurechtlege?
„Du musst Dir selbst und Deinem Spiel gegenüber ehrlich sein. Viele Leute versuchen so Golf zu spielen, wie sie es die Profis im Fernsehen spielen sehen. Natürlich spielen diese meist aber auf einem höheren Niveau als man selbst. Also gilt es, sich zu fragen: Auf welchem Niveau spiele ich?

Was sind meine Stärken und Schwächen?“
„Wenn ich beispielsweise weiß, dass es mir schwerfällt, hohe Schläge zu schlagen, dann weiß ich auch, dass es bestimmte Fahnenpositionen gibt, bei denen ich vielleicht besser ein Ziel mitten auf dem Grün etwas vor der Fahne anvisiere, sodass der Ball rollen kann und ich somit teure Fehlschläge vermeide.“
„Wichtig ist, richtig gut darin zu werden, das eigene Spiel zu spielen – ausgehend von den eigenen Voraussetzungen. Dann kann man auch einen besseren Score erzielen.“