
Die Platzstunde, mit Taktik den Score verbessern
Der Schwung sitzt und die Ausrüstung passt – doch wenn das Erlernte von der Driving Range auf den Platz übertragen werden soll, dann wird der Golfer schnell vor Herausforderungen gestellt, und dies macht sich im Score bemerkbar. Der Schlüssel zum Erfolg? Das strategische Denken trainieren.
„Davon können alle profitieren, nicht zuletzt, wenn man über Trainerstunden seinen lokalen Pro einbezieht“, sagt Harald Ruoss, Golfstore-Pro im Golf Club Hetzenhof e.V.
Viele golfer investieren viel Zeit in die Optimierung ihres Schwungs, vergessen aber häufig, dass das strategische Denken auf dem Golfplatz ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.
„In Unterrichtsstunden zu investieren, um die eigene Technik zu verbessern, ist natürlich wertvoll. Wichtig ist aber auch, dass man das eigene Spiel draußen auf dem Platz umsetzen kann. Nur wenn man sein eigenes Handicap spielen oder gar verbessern kann, sieht man, dass man für die Zeit, die man für das Training aufgewendet hat, belohnt wird. Ich glaube nicht, dass allen Golfern bewusst ist, dass man tatsächlich auch eine Trainerstunde auf dem Platz absolvieren kann“, gibt Harald zu bedenken. Der Heimatplatz eignet sich ausgezeichnet für eine solche Trainingseinheit. Hier kann man das eigene strategische Denken trainieren, denn man fühlt sich zu Hause und „kennt den Platz“.
„Nachdem es ja der Heimatplatz ist, kann man häufiger spielen und sich so trauen, mal verschiedene Situationen zu testen und zu experimentieren, wie man ein Loch auf verschiedene Arten spielen kann. Es geht darum, auszuprobieren, eine andere Linie zu spielen, einen anderen Schläger zu wählen, zu wissen, auf welchen Schläger man sich in bestimmten Situationen am besten verlassen kann…“
Ist es nicht schwer, sich an eine Strategie zu halten, wenn es „darauf ankommt“?
„Nein, es ist nicht schwer, einer gewählten Strategie zu folgen. Das Problem ist häufig vielmehr, dass ein Großteil der Spieler gar keine Strategie hat, wie sie ein Loch oder einen Platz spielen wollen. Der erste Schritt hin zu mehr Strategie ist, dass man sich gute Routinen erarbeitet. Mit der Routine wächst das Gefühl der Sicherheit und das Selbstvertrauen. Mit dem Vertrauen in das eigene Golfspiel wird es einfacher, den Fokus darauf zu richten, wie man das einzelne Loch spielen muss, und nicht ständig an die eigene Technik zu denken.“
Wenn es ruhig ist auf dem Heimatplatz, vielleicht an einem frühen Morgen oder einem lauen Sommerabend, kann man auf dem Platz außerdem am Feinschliff bestimmter Schläge arbeiten.
„Es ist eine absolut gute Möglichkeit, etwaige Probleme zu überwinden, die man mit einem bestimmten Loch oder einem Abschlag hat. Man hat hier die Möglichkeit, aus einer bestimmten Situation so viele Bälle zu schlagen, bis man sich sicher fühlt. So kann die Blockade einer bestimmten Situation gelöst, Selbstvertrauen aufgebaut und teilweise sogar Angst überwunden werden“, sagt Harald.
Den lokalen Golfstore-Pro einzubeziehen, um das eigene strategische Denken zu fördern, kann er nur empfehlen.
„Das Platztraining ermöglicht es, verschiedene Spielweisen zu diskutieren. Der Schüler kann den Platz zusammen mit dem Pro spielen und dabei erleben, wie dieser in verschiedenen realen Situationen reagiert und was vor unterschiedlichen Schlägen zu bedenken ist.“
Harald Betont auch die Vorteile für die Trainer, denn diese sehen ihre Schüler beim Platztraining aus nächster Nähe agieren. Was gelingt dem Schüler draußen auf dem Platz und wo bedarf es noch Arbeit?
„Oftmals kommt der Schüler nach einer Unterrichtsstunde auf der Driving Range zurück und sagt, dass sich im Training alles so gut anfühlt, es aber draußen auf dem Platz nicht abrufbar ist. Da ist es für uns Pros äußerst wertvoll, zu sehen, was die Schüler draußen anders machen.“
Wie kann eine Platzstunde aussehen, und wie unterscheidet sie sich von normalen Unterrichtsstunden?
„Unsere Platzstunden hier im Golf Club Hetzenhof bieten viele unterschiedliche Trainingssituationen, da wir über 27-Loch verfügen. Hier können wir verschiedenste Situationen trainieren und diverse Strategien diskutieren. Nach dem Platztraining kann auf der Driving Range oder den Übungsgrüns genau das geübt werden, wo sich auf dem Platz Defizite gezeigt haben.
Aufgrund der vielen wichtigen Informationen, die ich als Trainer, durch die Platzstunde bekomme, kann sehr gut ein ergänzender Trainingsplan erstellt werden. Der Spieler bekommt noch gezieltere Trainingsaufgaben, die ihm bei seinem Spiel auf dem Platz weiterhelfen werden.
Von einer Platzstunde kann wirklich jeder Golfer profitieren, denn das eigene Spiel kann immer noch weiterentwickelt werden.“