
„Wir müssen bereit sein, das Ego für die europäische Flagge zu opfern“
„Wir hatten einen schrecklich schleppenden Start. Ich hatte mich auf alle möglichen Szenarien vorbereitet, hatte aber nicht damit gerechnet, dass wir nach den Spielen am Freitagvormittag 4-0 zurückliegen würden.“ Das war harte Kost, aber auch ein Weckruf für das gesamte Team, das einsah, dass es nicht nur um Spaß ging, sondern dass man hart arbeiten musste, um Ergebnisse zu erzielen.
„Es war anstrengend, rüttelte jedoch wirklich alle wach, sich zusammenzureißen und die Sache ernst zu nehmen.“
Während der Spiele am Nachmittag hielt Europa Schritt mit den Gegnerinnen, doch am Ende des ersten Tages war klar, dass man einen langen Weg vor sich hatte und ein kleines Wunder erforderlich war, um den Pokal behalten zu dürfen.
„An diesem Abend verwandelte sich mein Adrenalin in Frustration und Wut. Ich sagte den Spielerinnen meine Meinung und sie dachten sicherlich ‚endlich ist die Wettkampfspielerin Suzann da!‘.“
„Man möchte ja gern, dass alle sich wohl fühlen und einig sind. Doch die Spielerinnen erwarten auch, dass ich die bin, die ich war, als ich an ihrer Stelle stand und den Solheim Cup unbedingt gewinnen wollte. Es ist die leidenschaftliche Wettkampfspielerin, die sie haben wollen und erwarten.“
„Ich möchte immer lieb und nett sein, aber es ist eine schwere Balance, das zu sein und alles zu tun, um zu gewinnen.“
Mit jeder gespielten Runde kämpfte sich Europa zurück ins Match und vor den abschließenden Einzeln am Sonntag war der Spielstand ausgeglichen.
Caroline Hedwall, eine der überraschendsten Entscheidungen der Spielführerin, drehte ihr Match und gewann, und als die Spanierin Carlota Ciganda ein paar Minuten später vor den heimischen Fans ihren Putt zum Ausgleich versenkte, konnte Europa den Pokal behalten.
„Vielen Außenstehenden kam die Wahl von Caroline sicherlich eigenartig vor, doch wir, die sie kennen, wussten, was wir bekommen würden. Ich wusste, dass sie die richtige Mentalität besitzt. Sie lebt und stirbt für den Solheim Cup und ist der Typ von Spielerin, die am besten spielt, wenn es darauf ankommt. Und genau solche Spielerinnen möchte man in einem Team haben.“
Die Devise lautet: gameface on von Beginn an. Alle müssen vom ersten Schlag an bereit für den Kampf sein.
Doch es gab noch weitere Erklärungen für die Wahl von Hedwall, die nur zwei von fünf möglichen Runden spielte.
„Für uns im Team war es keine Überraschung, auch wenn es für diejenigen, die nicht wussten, dass sie erst am Samstagnachmittag zum Einsatz kommen würde, vielleicht seltsam aussah. Aber sie war damit einverstanden und es war okay für sie.“
„Eine Spielerin zu haben, für die ein solcher Ansatz okay ist, war auch genau das, was wir brauchten, um als Team zu funktionieren. Es sind also viele Dinge zu berücksichtigen.“
Worauf achtest du bei der Nominierung des Teams am meisten?
„Man sieht sich natürlich die Form an, hat man aber eine oder mehrere Spielerinnen, die nicht ganz in Form sind, dann achte ich auf die mentale Einstellung. Es ist unglaublich wichtig, Spielerinnen zu haben, die auch dann, wenn der Druck am stärksten ist, noch etwas drauflegen können und nicht den Faden verlieren.“
„Das wird in den USA noch wichtiger werden. Dort wird der Druck vielleicht noch höher sein, und es werden noch mehr Leute da sein. Da müssen die Spielerinnen mental unglaublich stark sein.“
„Die Chemie, die Einstellung und die Beziehungen zueinander wiegen auch schwer. Die Spielerinnen sagen das selbst. Sie wollen Teamgefährtinnen haben, die bereit sind, ihr Ego für die europäische Flagge zu opfern.“
Was ist die größte Herausforderung beim diesjährigen Match?
„Die Unterschiede sind unglaublich gering. An drei intensiven Tagen wird sehr viel Golf gespielt, und dann wird alles mit einem Putt entschieden. In den letzten Jahren waren wir ein wenig besser, und es ist wichtig, dass wir das nicht als gegeben hinnehmen, wenn wir am Freitagmorgen aufwachen.“
„Die Devise lautet: gameface on von Beginn an. Alle müssen vom ersten Schlag an bereit für den Kampf sein. Auf Finca war ein Weckruf erforderlich. Den können wir uns in den USA nicht leisten.“
Jetzt ist es klar!
Hier ist Suzann Pettersens Solheim Cup-Team:
1. Charley Hull, UK
2. Esther Henseleit, DE
3. Celine Boutier, FR
4. Maja Stark, SE
5. Linn Grant, SE
6. Leona Maguire, IE
7. Carlota Ciganda, ES
8. Madelene Sagstrom, SE
9. Georgia Hall, UK (Wahl der Spielführerin)
10. Anna Nordqvist, SE (Wahl der Spielführerin)
11. Emily Kristine Pedersen, DK (Wahl der Spielführerin)
12. Albane Valenzuela, CH (Wahl der Spielführerin)
Und hier ist das Team der USA, angeführt von Stacy Lewis:
1. Nelly Korda
2. Lilia Vu
3. Lauren Coughlin
4. Ally Ewing
5. Allisen Corpuz
6. Andrea Lee
7. Rose Zhang
8. Alison Lee
9. Megan Khang
10. Jennifer Kupcho (Wahl der Spielführerin)
11. Sarah Schmelzer (Wahl der Spielführerin)
12. Lexi Thompson (Wahl der Spielführerin)