Wie wichtig es ist, einen Plan zu haben

Hier wurde immer deutlicher, dass er sich zu bestimmten Situationen hingezogen fühlte. Situationen, in denen es wirklich darauf ankam. Vom Rettungsdienst in Oskarshamn wechselte Peter nach Linköping, wo er als Rettungssanitäter arbeitete.
Obwohl bei seiner Arbeit sein eigenes Leben und das anderer auf dem Spiel stand, wollte er sich nicht stressen lassen.
Doch darauf kommen wir später noch zurück.

In dieser Zeit setzte er auch zum ersten Mal einen Fuß in den Golfclub Landeryd – ein Club, den er später mit anderen zu einem der größten Clubs Schwedens verwandeln sollte.
„Ein wichtiger Faktor ist, dass Landeryd ein relativ junger Club ohne Traditionen im Gepäck ist. Traditionen können etwas Gutes sein, bedeuten aber auch, dass Veränderungen Zeit in Anspruch nehmen können.
„Wir bekamen schnell ein paar erfolgreiche Junioren, was immer mehr Menschen dazu inspirierte, mit dem Spielen zu beginnen. Wir haben auch Petter Ederö gewinnen können, der sich um das Golfgymnasium kümmerte und mit seiner Art ziemlich viele Menschen begeisterte.“

Heute hat der Golfclub Landeryd 4.300 Mitglieder, ein Hotel und drei 18-Loch-Plätze. Mit anderen Worten: Es gibt viele Mitglieder, doch trotz der vielen Menschen eine gute Verfügbarkeit. Eine Bushaltestelle in der Nähe des Platzes trägt dazu bei, dass es immer viele Jugendliche da sind.
„Auch wenn sich nicht alle kennen, ist die Atmosphäre herrlich“, sagt Peter.
„Wir haben auch viele Golfstore Professionals und setzen stark auf Gruppentraining. Wir wissen, dass Golfer sich gerne Ziele setzen, um sich zu entwickeln. Die Trainings sind gut für das Interesse.“
Und genau hier kommen wir zu unserem eigentlichen heutigen Gesprächsthema. Peters großes Interesse neben dem Golfsport ist das Fliegen. Er besitzt ein kleines Flugzeug, mit dem er schon nach Gotland und in die Alpen geflogen ist. Das Flugzeug ist ein Viersitzer und fliegt 300 Kilometer pro Stunde.
„Visby auf Gotland erreicht man in nur 30-35 Minuten. Ich habe Freunde auf der Insel und fliege manchmal dorthin. Dort gibt es auch sehr schöne Golfplätze. Es gab eine Zeit, ehe Grönhögen neu gestaltet wurde, da bin ich auf einem der Par-Fünf-Fairways gelandet“, lacht er.

Fliegen ist rasant und riskant, weshalb sicheres Fliegen auch eine gründliche Ausbildung und Training erfordert.
Und das ist die Parallele zum Golfen.
„Häufig begehen Golfer den Fehler, dass sie nicht trainieren. Geh zu Deinem Trainer und bitte ihn um Rat. Ohne Training kannst Du nämlich nicht besser werden, und wenn Du nicht besser wirst, ist es schwierig, Spaß zu haben“, sagt Peter und fährt fort:
„Trainiere abwechslungsreich und realitätsnah! Ich glaube sehr an das Zufällige beim Training, wo Du lernst, wie Du im Ernstfall Schläge ausführst. Gleichzeitig musst Du aber auch Deine Technik üben, damit Du für diesen Fall bereit bist.“

Es ist besser am Boden zu sein und sich zu wünschen, man wäre in der Luft, als in der Luft zu sein und sich zu wünschen, man wäre am Boden.

Apropos Ernstfall: Denkst Du manchmal darüber nach, was beim Fliegen passieren kann?

„Nein! Ich versuche, nicht so zu denken. Es gibt ein Sprichwort unter Piloten: ‚Es ist besser am Boden zu sein und sich zu wünschen, man wäre in der Luft, als in der Luft zu sein und sich zu wünschen, man wäre am Boden‘. Da ist etwas Wahres dran. Wie beim Golfen geht es darum, im Hier und Jetzt zu sein und nicht an die Konsequenzen zu denken.“

Hast Du Situationen erlebt, die böse hätten enden können?

„Ich hatte keine Unfälle, musste aber einmal notlanden. In jenem Moment war ich nicht sehr nervös, aber natürlich habe ich später darüber nachgedacht, was hätte passieren können.“

Was war los?

„Es war kalt, und auf den Frontscheiben bildete sich Eis. Auch große Flugzeuge bekommen da Probleme. Also musst ich durch das Seitenfester schauen, um auf einem verschneiten Militärstützpunkt in Småland landen zu können.“

Hier gibt es ja eine Ähnlichkeit zum Golfen, nämlich unter Druck Leistung zu erbringen und nicht in Panik zu geraten. Vielleicht wenn man bei einem Golfturnier in Führung liegt. Wie geht man am besten mit solchen Situationen um?

„Es geht hauptsächlich darum, der eigenen Checkliste zu folgen und einen Plan zu haben, genau wie auf dem Golfplatz. Dass es eine Checkliste gibt, hat ja einen Grund. Unter anderem, damit man sich auf die richtigen Dinge konzentriert. Einen Plan zu haben, ist auch das, was einen guten Golfer von einem weniger guten unterscheiden kann.“
„Ein guter Golfer hat einen Plan und kann seinen Plan anpassen, je nachdem, was auf der Runde passiert, während ein durchschnittlicher Golfer vielleicht gar keinen Plan hat.“

Hast Du einen Tipp für einen guten Plan?

„Versuche, den Ball an eine Stelle zu spielen, von der aus Du die beste Möglichkeit hast, einen guten nächsten Schlag zu machen. Das ist auch eine wichtige Aufgabe für uns Trainer: unseren Schülern beizubringen, wie wichtig es ist, einen Plan zu haben, und wie man ihn erstellt.“