
DER FRÜHLING NAHT und mit ihm kommt die Lust aufs Golfen. Gespannt vor Erwartung nimmst Du am ersten Tee mit einem Schläger Aufstellung, den Du seit dem vergangenen Herbst nicht mehr in den Händen gehalten hast. Und leider geht es Dir bei weitem nicht allein so. Laut Stephen Walker, Golfstore-Pro im Golfclub Marhördt, lassen die meisten Golfer die Schläger im Winter ruhen.
WÄHREND DER HOCHSAISON trifft Stephen jeden Tag enthusiastische Golfer bei seiner Trainingstätigkeit im Golfclub Marhördt. Und jeden Winter ist er aufs Neue erstaunt, dass nicht mehr Golfer daran denken, ihren Schwung in den kälteren Monaten des Jahres in Form zu halten.
„Es gibt heute so viele Möglichkeiten mit Simulatorgolf und Indoor-Training, mit denen es Spaß macht, das ganze Jahre über zu golfen. Den ersten Schwung des Jahres am ersten Tee zu machen, ist selten eine gute Idee. Wenn Du richtig Pech hast, kannst Du Dich verletzen und völlig unnötig die vielen herrlichen Runden der Vorsaison verpassen. Ich bin davon überzeugt, dass ich viel mehr fröhliche Golfer treffen würde, wenn sie sich nur etwas besser vor dem Saisonbeginn vorbereiten würden.
Kleine Maßnahmen können einen großen Unterschied ausmachen
Eine einfache Sache, die viele vor Saisonbeginn vergessen, ist die Durchsicht der Ausrüstung. Checken, ob die Schläger sauber sind und die Griffe nicht hart oder glatt geworden sind oder Risse bekommen haben. Einen verschlissenen oder beschädigten Griff solltest Du direkt austauschen. Doch nicht nur den Schlägern tut es gut, vor Saisonbeginn vorbereitet zu werden – auch Dein Körper braucht vielleicht etwas Liebe.
„Wenn Du einen Bürojob hast, bei dem Du den Großteil des Tages im Sitzen verbringst, musst Du den Körper in Schwung bringen, um verletzungsfrei spielen zu können“, sagt Stephen. „Gewöhne Dir an, zu Hause ein paar Beweglichkeitsübungen zu machen oder unternimm einen täglichen Spaziergang, um in den Wochen vor Deiner ersten Runde Dein System in Schwung zu bringen.“
Kalibriere Deinen Schwung
Sich am Abschlag aufzustellen, um den ersten Schlag der Saison zu machen, kann Stephen wirklich nicht empfehlen.
„Alle, und damit meine ich wirklich alle, täten gut daran, die Saison auf der Range und im Übungsbereich zu beginnen. Vielleicht reichen ein paar Trainingseinheiten damit es Dir gelingt, Deinen Schwung zu kalibrieren und den Ball vernünftig zu treffen. Und vergiss nicht, dass Golf ein Präzisionsspiel ist. Achte also darauf, Dein Anvisieren sowohl auf der Range als auch auf dem Grün zu verbessern. Viel zu viele Golfer haben überhaupt keine oder eine fehlerhafte Routine, wenn sie sich aufstellen und ein Ziel anvisieren. Tourprofis wie Rory Mcllroy und Justin Thomas üben das Aufstellen und Anvisieren jeden Tag … Da wäre es doch eigenartig, wenn wir gewöhnliche Amateure nicht davon profitieren würden, deren Routinen etwas häufiger zu befolgen?“
„Das Anvisieren ist nicht besonders schwierig, wenn man weiß, wie man es tun muss. Der Trick ist, es einfach jedes Mal auf dieselbe Weise zu tun, sodass die Routine sitzt“, sagt Stephen. „Ferner kann ich wirklich empfehlen, die Saison mit einer Golfstunde zu beginnen. Es ist sehr viel effektiver, bei Grundlagen und Schwungbewegung von Anfang an korrekt zu sein, als zu versuchen, eine ineffektive Bewegung mitten unter der Saison zu korrigieren – wenn die meisten spielen und das Golfen genießen wollen, statt darüber nachdenken zu müssen, warum sie den Ball so häufig mit Slice spielen. Und wir Trainer wollen natürlich eine positive Entwicklung als Ergebnis unseres Unterrichts sehen. Dann macht der Job nämlich am meisten Spaß.“

Nimm Dir in den Wochen vor Deiner ersten Runde Zeit auf der Range und im Übungsbereich. Dein Golfspiel wird es Dir danken!

LASS DIR FRÜH IN DER SAISON VON EINEM TRAINER HELFEN
Indem Du ein oder zwei Unterrichtsstunden buchst, schenkst Du Dir selbst die besten Voraussetzungen, um Deinen Schwung vor den ersten Runden der Saison aufzuwärmen. Gemeinsam mit Deinem Trainer erhältst Du so ein Bild von Deiner Schwungbewegung, ihren Stärken und etwaigen Schwächen, und erfährst, welche Übungen Dich in Deiner Entwicklung weiterbringen, wenn Du dann auf eigene Faust weitertrainierst.
Dein Trainer sieht auch, ob Deine Physis Dich in irgendeiner Phase des Schwungs einschränkt, und kann Dir gegebenenfalls Übungen empfehlen, die Deine Kraft, Deine Beweglichkeit und letztendlich Dein Golfspiel verbessern. Mit technischen Hilfsmitteln, wie z. B. dem Trackman, kann Dein Golfstore-Pro Deine Schwunggeschwindigkeit und Deine Schlagweiten mit jedem Schläger messen, um zu sehen, ob einer Deiner Schläger optimiert oder angepasst werden muss – all dies, damit Du so viel wie möglich aus Deiner Ausrüstung herausholst.
VIER SCHNELLE TIPPS FÜR EINEN GEGLÜCKTEN SAISONBEGINN!
- Bring Deinen Körper vor Deiner ersten Golfrunde in Schwung. Mache Beweglichkeitsübungen und Spaziergänge, um Hüften, Beine und Gelenke zu aktivieren und weich zu machen.
- Mache Deinen ersten Golfschlag nicht vom Tee! Beginne damit, ein paar Wochen, bevor Du die erste Runde der Saison spielen willst, Deinen Schwung und Dein Putten auf der Range und in den Übungsbereichen in Form zu bringen.
- Buche eine Unterrichtsstunde oder mache einen Kurs mit Deinen Golffreunden. Mithilfe eines Trainers erweckst Du einen Schwung, der sich in Winterruhe befand, effektiv zum Leben.
- Sieh Deine Ausrüstung durch und kontrolliere, dass Griffe, Schlagflächen und Schäfte nicht beschädigt sind. Wenn etwas verschlissen ist oder Risse hat, musst Du das entsprechende Teil austauschen oder zur Reparatur geben.

LERNE RICHTIG ANZUVISIEREN
MACHE DAS ANVISIEREN ZU EINEM TEIL DEINER ROUTINE
Um beim Anvisieren gut zu werden, musst Du das richtige Anvisieren trainieren. Mache das Anvisieren zu einem Teil deiner Routine vor jedem Schlag – sowohl auf dem Platz als auch auf der Range. Die Grundlage für ein korrektes Anvisieren lässt sich mit einem Eisenbahngleis mit zwei parallelen Linien vergleichen, wobei die rechte Linie (bei einem Rechtshandspieler) vom Ball gerade zum Ziel weist, während die linke Linie gerade links am Ziel vorbei weist. Indem Du den Schläger parallel zur rechten Linie ausrichtest und Füße und Schultern parallel zur linken platzierst, weißt Du, dass Du korrekt anvisierst. Einige Golfer bevorzugen es, ihre Linien und Peilmarken am Horizont festzumachen, während andere ihre Marken im Gras vor sich festmachen. Probiere es aus, bis Du eine Methode gefunden hast, mit der Du Dich wohlfühlst.

SUCHE DIR EINE PEILMARKE
Vielen ist geholfen, wenn sie auf der Visierlinie zwischen Ball und Ziel eine Peilmarke zur Hilfe nehmen. Das kann beispielsweise ein Farbwechsel im Gras sein oder ein kleines Blatt, das etwa 30- 50 cm vor dem Ball liegt. Wichtig ist, dass Du die Marke deutlich sehen kannst, dass sie gerade auf der Visierlinie liegt und dass Du das Schlägerblatt zur Marke hin ausrichten kannst, wenn Du Dich zum Ball aufstellst. Mit einem Schläger, der gerade zum Ziel weist, hast Du die richtigen Voraussetzungen geschaffen, um Deinen Stand und Deinen Körper parallel zu Deiner Visierlinie auszurichten. Du hast nun Dein Anvisieren optimal auf Dein gedachtes Ziel hin kalibriert!

Wenn das Anvisieren zu einem Teil der Routine geworden ist, wirst Du spüren, wie Dein Selbstvertrauen wächst. Und wenn wir den Fokus auf das Anvisieren und das Ziel (externer Fokus) richten, lassen wir uns auch weniger durch Störfaktoren wie Hindernisse auf der Bahn und lästige Schwunggedanken (interner Fokus) beunruhigen – zwei Dinge, die uns Golfer häufig im Weg stehen.
Richte den Schläger so aus, dass der Schaft vertikal in einer Linie mit dem Ball auf dem Boden und Deinem gedachten Ziel liegt.