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Ein Stern im Norden

2005 ging der damals 16-jährige Rory McIlroy bei schlechtem Wetter mit 61 Schlägen von Loch zu Loch. Im Sommer kommt er zurück zum Royal Portrush in Nordirland, um das älteste Turnier der Welt zu gewinnen – The Open. Das Interesse grenzt schon fast an Hysterie.

Kaum hatte Francesco Molinari im letzten Sommer den letzten Putt am 18. Loch auf Carnoustie versenkt, schon richtete die Golfwelt ihre Blicke zum Royal Portrush in Nordirland. 
Das Interesse für die diesjährige Auflage des ältesten Turniers der Welt beginnt an Hysterie zu grenzen.
 

Bereits im August letzten Jahres waren die Tickets ausverkauft. Die diesjährigen The Open werden etwas ganz Spezielles werden: Zum ersten Mal seit 67 Jahren kehrt das älteste Turnier der Welt nach Nordirland und Royal Portrush zurück.

R&A ist der Ansicht, dass der Ticketverkauf alle Erwartungen übertroffen hat. *Das letzte Mal wurde das Turnier 1951 auf Portrush gespielt. Es ist das einzige Mal seit 1860, das eines der 148 Turniere außerhalb des britischen Festlandes gespielt wurde. Damals erhielt der Sieger, Max Faulkner, 300 Pfund. Zum Vergleich können wir zu Protokoll nehmen, dass Francesco Molinari im letzten Jahr 1.625.387 Euro für sein geduldiges Spiel auf Carnoustie erhielt. 1951 hieß der große heimische Hoffnungsträger Fred Daly. Er landete nach einem regnerischen Turnier auf einem vierten Platz. Die diesjährige nordirische Hoffnung ist natürlich Rory McIlroy, der eine ganz spezielle Beziehung zu Royal Portrush hat. 2005 absolvierte der damals 16-jährige Rory den anspruchsvollen Platz mit 11 unter Par – also 61 Schlägen. Platzrekord! 

Der Platz ist natürlich einer seiner absoluten Favoriten, und er hat sich seit langem darauf konzentriert, bis zu den vier Tagen im Juli 2019 in Topform zu sein. Portrush ist eine kleine Stadt. Sie hat nur 7.000 Einwohner. Doch im letzten Jahr war die Stimmung erwartungsvoll und lebhaft. Die kleine Stadt hat an vielen Ecken an eine Baustelle erinnert. Vieles muss erledigt werden, ehe man Gastgeber eines so großen Turniers wie The Open sein kann. Das gilt nicht nur für die Stadt und ihre Infrastruktur, sondern auch für den Platz. 
 

Royal Portrush wird von vielen als einer der 20 besten Plätze der Welt angesehen, und er steht auf der „Löffelliste“ von ganz vielen Golfern. Ein Platz, den man spielen muss, ehe man stirbt. 
Er ist einer der schönsten, aber auch einer der am stärksten romantisierten Plätze der Welt. Er liegt am Nordatlantik, und besonders das fünfte Grün liegt etwas verwachsen da, wenn die Herbststürme rasen. 
Doch trotz der legendären Größe des Platzes war man zu bestimmten Änderungen gezwungen, um ein so großes Turnier wie The Open abhalten zu können.
 

Von Portrush wurde gesagt, dass der Platz aus 17 fantastischen Löchern besteht – und dann kommt Loch 18.

Manch einer hat sogar gemeint, dass das 17. Loch ein schwaches Glied in einer ansonsten starken Kette sei. 
Nun sind diese Löcher verschwunden, um Platz für einen Ausstellungsbereich für Sponsoren zu machen, und sind durch zwei neue, von Martin Ebert gestaltete Löcher ersetzt worden, die zur Nummer 7 und 8 werden. Das siebte hat ein erhöhtes Tee und wird über ein Areal gespielt, dass früher vom zweiten Platz des Clubs, dem Valley Course, genutzt wurde. 

Außerdem wurden fünf neue Bunker gebaut, wodurch sich die Gesamtzahl der Bunker auf dem Platz auf 64 erhöht. 
Der Platz wurde auch um 180 Meter verlängert und hat jetzt 6.690 Meter vom Backtee. 
„Das war eines der interessantesten Projekte, an denen ich je gearbeitet habe“, sagt Martin Ebert. 
„Platz und Umgebung sind absolut fantastisch. Alle Open sind speziell, doch ich glaube wirklich, dass dieser hier die Leute im Sturm erobern wird. Wenn wir etwas Sonne bekommen – und etwas Wind, um die Spieler herauszufordern – dann wird es mit dem Meer im Hintergrund spektakulär. 


Martin Ebert wurde von Portrush bereit vor der Amateurmeisterschaft 2014 kontaktiert. Damals brauchte man neue Backtees. Das führte dazu, dass Martin Ebert einen Plan hervorholte, den er R&A zeigte – ein Vorschlag, der es möglich machte, dass der Platz wieder in die The Open-Rotation gelangt. 
Martin Ebert gibt zu, dass er Druck verspürte, etwas Gutes zu liefern. Der ursprüngliche Platz wurde von Harry Colt angelegt. 


„Mir ist sehr bewusst, dass ich Änderungen an einem von Harry Colts Meisterwerken vorschlug, ein Platz, der in all den Jahren zu Recht gefeiert worden war. Bernard Darwin schrieb einmal, dass Harry Colt in Portrush ‚sich selbst ein Denkmal errichtet hatte, das stärker als Messing war‘, ich kannte den Ruf des Platzes also durchaus.“
„Ich musste auch die Clubmitglieder überzeugen, dass dies keine Revolution, sondern vielmehr eine Evolution war. Durch historische Dokumente konnte ich zeigen, wie der Platz im Laufe der Zeit verändert worden war. Beispielsweise war das alte 18. Loch einst das zweite Loch gewesen, als das Clubhaus nämlich in der Stadt lag.“ 
Royal Portrush schrieb 2012 Geschichte, als die Irish Open auf dem Platz gespielt wurden. 112.000 Personen besuchten den Platz an den vier Turniertagen, was Rekord auf der Europatour war. Die Tickets waren ausverkauft, ehe das Turnier begonnen hatte. 

2015 kamen 230.000 Besucher zu The Open auf St Andrews. 

Die Frage ist, ob im Sommer in Nordirland ein neuer Besucherrekord erreicht wird.


Nicht verpassen: Royal Portrush

Royal Portrush liegt 100 km von Belfast entfernt. Wenn man in der Nähe ist, sollte man den Platz natürlich spielen. Auch nicht verpassen …

 

Old Bushmills Whiskey Distillery – In dem kleinen Ort Bushmill liegt eine Destillerie, die 1608 ihre Tätigkeit aufnahm.

The Giants Causeway – Ein sehr eigenartiges Naturphänomen. Der Giant’s Causeway ist ein Gebiet, in dem mehr als 40.000 schwarze polygonförmige Basaltsteine aus dem Boden schießen, das Ergebnis eines unterirdischen Vulkanausbruchs vor 60 Millionen Jahren.

Thompson Dock – In Belfast liegt die Werft, in der das berühmteste Schiff der Welt gebaut wurde – die Titanic. Das ist vielleicht kein Ruhmesblatt, doch hier befindet sich heute ein Museum, dessen Bau eine Milliarde Kronen gekostet hat: Titanic Belfast Experience.

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