So wurde Jonathan zu Golfstores eigenem YouTube-Phänomen

Wer auf Jonathans YouTube-Kanal surft, mag es vielleicht bemerkenswert finden, dass Golfunterricht, bei dem so viel Wissen geteilt wird, nach wie vor vollkommen kostenlos zugänglich ist.
„Ursprünglich war das keine Philanthropie meinerseits, sondern eine reine Marketingmaßnahme. Und dank YouTube habe ich heute Besucher aus der ganzen Welt, die zu mir vor die Tore Münchens kommen, um eine Unterrichtsstunde zu erhalten.“
„Insbesondere seit meinem Umzug nach München habe ich meinen Golfschwung perfektioniert und viel Neues gelernt. Das zu teilen, ist für mich einfach selbstverständlich. Will man eine breitere Gruppe erreichen, kann es sich auch lohnen, etwas umsonst herzugeben, man erhält es zu einem späteren Zeitpunkt indirekt zurück.“

Jeder Spieler hat einen einzigartigen Körper, daher sieht ein gelungener Schwung auch unterschiedlich aus.

Aber wie lautet Jonathan Taylors Philosophie, wenn es um den Golfschwung geht?
„Ich lerne jeden Tag etwas Neues und gebe es weiter. Doch ich glaube, ich habe eine ganz ausgewogene Philosophie. Wie viele andere bin ich früher verschiedenen Modellen und Methoden hinterhergejagt. Doch mit der Zeit habe ich verstanden, wie facettenreich das Spiel und der Golfschwung sind. Es ist ziemlich schwierig, ein bestimmtes Detail im Schwung eines Spielers herauszupicken und zu sagen, ‚das ist der Grund für Deinen Erfolg‘. Selten sind es nur die Handgelenke, nur die Hüften oder nur der Kopf, sondern es ist eine Kombination von allem, das ein Ergebnis erzeugt.“
„Jeder Spieler hat einen einzigartigen Körper, daher sieht ein gelungener Schwung auch unterschiedlich aus.“

Um zu messen, Bestätigung zu bekommen und seinen Schülern etwas zu zeigen, verwendet Jonathan technische Hilfsmittel wie Hack Motion, Video und TrackMan.
„Die Integration von Technik ins Training ist die größte Veränderung, die ich in meiner Trainerkarriere erlebt habe. Anfangs dachten viele Trainer, dass es zu kompliziert wäre, und haben alles getan, um die Technik zu umgehen. Das hat sich dahingehend geändert, dass heutzutage viele blind auf die Zahlen starren und beinahe vergessen, dass es darum geht, einen Golfball von einem Punkt zu einem anderen zu bekommen.“
„Ich verwende Zahlen vor allem als Bestätigung, dass ich mit ihrem Schwung auf dem richtigen Weg bin.“

Ziemlich viele Golfer kennen mittlerweile diese Hilfsmittel. Fragen sie danach, wenn sie eine Unterrichtsstunde buchen?
„Meine Schüler tun das, da ich ja auch eine eher technische Basis habe und dafür bekannt bin. Dennoch ist es für mich wichtig, zu vermitteln, dass es beim Golfen nicht um Winkel und Technik geht, sondern darum, den Ball ins Loch zu bringen.“

Aber das ist ja eine neue Art, zu trainieren und Golf zu spielen. Glaubst Du, dass das Einfluss darauf hat, wer den Sport ausübt?
„Auf jeden Fall! Ich sehe dies hier im Club, wo wir drei Trainer sind, die technische Ausrüstung in unterschiedlichem Ausmaß einsetzen. Es gibt diejenigen, die von all den Zahlen abgeschreckt werden, und diejenigen, die fasziniert von ihnen sind.“
Gilt das auch für das Spitzengolf und diese Art von Aktivitäten?
„Was in den USA passiert, ist einfach fantastisch. Aber die Amerikaner haben das Spiel schon immer anders gesehen. Man hat Spaß und trinkt dabei ein paar Bierchen. Doch viele Europäer, mich eingeschlossen, sehen es eher als Sport.“
„Um jedoch mehr Leute für das Spiel zu begeistern, ist es eine gute Herangehensweise, vor allem in den USA. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das in Europa, wo wir eine andere Einstellung haben, ebenso erfolgreich ist.“
„Doch so oder so bin ich mir ganz sicher, dass die Technologie irgendwie genutzt werden kann, um auch hier mehr Menschen zum Spiel zu bringen.“