Lehre aus den US Open: Was Dich nicht umbringt, macht Dich stärker

Und Morten hatte recht. Bei den US Open auf Pinehurst führte der 24-jährige Frederik Kjettrup neun Löcher lang das gesamte Turnier an.
„Ich war wohl nervöser, als er es war.“

Trotz des Traumstarts verpasste Kjettrup die Qualifikation auf Pinehurst. Doch nur eine gute Woche später holte der Däne seinen ersten Profisieg, als er auf der PGA Americas Tour gewann.
„Er hat viele Erfolge gefeiert, aber auch Rückschläge einstecken müssen. Um an die Spitze zu kommen, ist es wichtig, aus den Rückschlägen zu lernen. Fredrik hatte beispielsweise lange mit Problemen vom Abschlag zu kämpfen, aber das ist jetzt viel besser geworden.“
„In vielerlei Hinsicht haben ihn die Rückschläge zu dem tollen Spieler gemacht haben, der er heute ist. Sich aus Tälern herauszukämpfen, machen stark und robust, wenn es am meisten darauf ankommt.“

Ihn gewinnen zu sehen, muss etwas ganz Besonderes für Dich gewesen sein?
„An Schlaf war überhaupt nicht zu denken, und ich war die ganze Nacht auf, um die Live-Übertragung zu sehen. Ich bin enorm stolz darauf, wie er mit der großen Enttäuschung umging, nachdem er die Qualifikation bei den US Open um nur einen Schlag verpasst hatte. Dass es ihm gelang, sich zu sammeln und so viele Schläge unter Par zu machen und direkt danach zu gewinnen, finde ich unglaublich stark.“
Wie ist ihm das gelungen?
„Er bewahrt einen kühlen Kopf und trainiert weiterhin die Dinge, an denen er arbeitet, auch wenn es schwerfällt. Er verließ die US Open ziemlich enttäuscht, aber auch mit einem Gefühl, dass er auf diesem Niveau dazugehört. Ein Schlüssel hierfür ist, das große Ganze und die langfristige Entwicklung zu sehen“, sagt Morten, der auch der Ansicht ist, dass es daher für die Entwicklung von Junioren gut ist, bis zu einem relativ späten Alter mit dem Wettkampfgolf zu warten.
„Ich warte lieber so lange wie möglich. Wenn man zu früh beginnt, den Fokus auf das Ergebnis zu legen, dann verknüpfen Kinder gern ihre Persönlichkeit mit dem Ergebnis. Sie glauben, dass sie gute Menschen sind, wenn sie gewinnen, und schlechte, wenn sie verlieren, und das soll ja nicht so sein.“
„Für die Entwicklung ist es auch besser, darüber zu sprechen, wie die Leistung war, als über das Ergebnis. Denn ausgehend von Deinem Können kannst Du eine gute Leistung abliefern, ohne zu gewinnen, aber Du kannst auch ohne Spitzenleistung gewinnen, wenn der Widerstand zu gering ist.“
„Daher würde ich etwa bis zum Alter von 16 Jahren warten, bevor ich mich zu sehr auf das Ergebnis konzentriere.“

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