Geheimsprache des Golfens

Einem Gespräch zu folgen ist für einen frischgebackenen Golfer nicht immer leicht. Denn woher soll man wissen, ob Dackeltöter oder Backspin etwas Positives sind, oder was eigentlich der Unterschied zwischen Fade und Fore ist? Mit dieser Wortliste in der Tasche kannst Du schnell Teil der Community werden, ohne es zu riskieren, out-of-bounds zu fallen.

Albatross
Hole-in-one in allen Ehren – im Laufe der Karriere jemals einen Albatross, also drei Schläge unter Par, zu schaffen, ist nur wenigen vergönnt. Aber was wäre das Golfen ohne eine anständige Bucket List?

Backspin
Möchtest Du dem Ball wie ein Profi Spin verleihen? Im Fernsehen sieht es ja so leicht aus. Mit einem hochgradigen Wedge in der Hand schickt die Golfelite den Ball wie einen Ballon aufs Grün. Er landet sanft hinter der Fahne und rollt dann zurück zur Fahne, als wäre der Ball mit GPS ausgerüstet. Doch Backspin ist für den Profi nicht nur eine Formsache. Möchtest Du Deine Freunde beeindrucken, sind drei Dinge ausschlaggebend: Gewicht auf den vorderen Fuß, die Hände vor den Ball und den Kopf dahinter. Zeitgleich mit dem Schlagen diesen Druck auf den Ball zu bringen, wird bestimmt dafür sorgen, dass Dein Ball einen schönen Backspin erhält.

Cut
Bitte nicht mit einem Besuch beim Friseur verwechseln. Beim Golfen stellt der sogenannte Cut die Qualifikationsgrenze in einem Turnier dar. Auf den Profitouren wird das Startfeld üblicherweise nach zwei von vier Runden geteilt.

Taupatrouille
Nach einer wolkenlosen Nacht und frei von kräftigen Winden ist das Fairway am allerschönsten. Eine feuchte Schicht von Wassertröpfchen liegt auf der kurz geschnittenen Fläche und wartet darauf, mit frischen Golfbällen bespielt zu werden. Wir tun alles dafür, um an einem solchen Morgen die Taupatrouille spielen zu dürfen. Denn das ist der Ausdruck, den man mit den Gruppen von Frühaufstehern verbindet, die den Ball in bald getrockneten Morgentau schlagen.

Fade
Ein Fade ist ein Schlag, der bei Rechtshandspielern einen leichten Bogen von links nach rechts macht. Bei Linkshandspielern geht der Bogen von rechts nach links. Das Gegenteil vom Draw. Wenn Du diesen Bogen beherrscht, verfügst Du über einen sehr brauchbaren Schlag in Deinem Repertoire.

Fore
Der einzigartige Warnruf beim Golfen, den man häufig hört, wenn ein verirrter Schlag eine Person auf dem Platz zu treffen droht.

Greenfee
Die Gebühr, die ein Gastspieler bezahlt, um auf einem Platz zu spielen, auf dem er oder sie nicht Mitglied ist. Die Greenfee ändert sich häufig abhängig von Jahreszeit, Tag und Uhrzeit.

Happy Gilmore-Schwung
Wenn der Schwung versagt, kannst Du es ja immer noch mit einem „Happy Gilmore“ versuchen. Nein, dabei denken wir nicht an die Filmszene, die einst mit dem MTV Movie Award für die Beste Schlägerei ausgezeichnet wurde – sondern an die von Adam Sandler gespielte Person, die durch Freisetzen aller Kraft und aller versteckten Aggressionen den kraftvollsten Schwung erzielt, den man sich vorstellen kann. Doch schau den Ball besonders gut an – nur zur Sicherheit (auch der Deiner Mitspieler).

Lie
Bezeichnet den Winkel zwischen dem Schaft des Golfschlägers und der Sohle des Schlägerblatts.

 

Loft
Der Winkel des Blatts am Golfschläger. Eisenschläger werden nach ihrem Loft nummeriert. Je größer der Winkel, desto höher die Nummer und desto höher die Ballflugbahn.

Mulligan
Bedeutet, dass ein Golfer einen misslungenen ersten Abschlag wiederholen darf, ohne dass der erste Schlag gerechnet wird. Wenn Du den Golfball am ersten Tee also wie ein Mähdrescher verstreust, dann kannst Du eine zweite Chance bekommen – doch nur, wenn Du wohlwollende Mitspieler hast, und niemals bei einem Turnier.

Dackeltöter
Ein misslungener Schlag, bei dem der Ball sehr flach fliegt. Bei einer Runde über 18 Löcher ist es wichtig, dass man seine Fehlschläge parieren kann. Der beste Trick ist, über den Fehler zu lachen und den Fokus schnell auf den nächsten Schlag zu legen. Oder wie Lee Trevino, der alte Tourspieler, einst sagte: „Golf ist der größte Spaß, den man mit angezogenen Hosen haben kann.“

Yips
Starthilfe vom Tee in allen Ehren, doch es sind die Grüns, auf denen alles Elend geschieht. Yips ist ein Schimpfwort beim Golfen, ungefähr so wie „shit“ oder „verdammt“. Yips kann verglichen werden mit dem großen Zittern vor einem Putt aus – meist – kurzer Distanz. Diese Störung der Sensorik ist wie ein Hirngespinst, das den Golfer oftmals heimsucht, ohne dass es zuvor einen Termin vereinbart hat.

19. Loch
Eher bekannt als Clubhaus nach dem 18. Loch… Wenn Deine bessere Hälfte es müde ist, sich Dein Gerede vom Pech auf den Grüns, vom fantastischen „Zaubertrick aus der unmöglichen Lage im Wald“ oder vom Birdie am 13. Loch anzuhören, ist das Clubhaus immer offen. Von einer sonnigen Terrasse funktioniert das Gerede über die Runde wie ein sich ewig drehendes verbales Karussell. Hier findest Du immer jemanden, der sich Deine Geschichten anhört. Auch wenn Du auf vier Grüns hintereinander 3 Putts benötigt hast und Dich bei jemanden ausweinen möchtest.