Finde Dein „Game Face“ und verbessere Deinen Score
„Man muss in der Lage sein, Golf und das Leben außerhalb des Golfplatzes zu trennen, fast so, als ob man zwei verschiedene Menschen wäre. Sonst wird es mental ziemlich anstrengend“, sagt Magnus und fährt fort:
„Golf ist voll von Rückschlägen. Wenn man zu hart mit sich ins Gericht geht, verliert man schnell das Selbstvertrauen, und ohne Selbstvertrauen ist es schwer, Golf zu spielen.“
„Ein Schlüssel zu einem guten Golfspiel ist es daher, ein „Game Face“ zu finden, das man auf dem Golfplatz aufsetzt und außerhalb des Platzes wieder ablegt.“
Hast Du einen Trick, wie das gelingt?
„Wenn ich die Antwort auf diese Frage wüsste, bräuchte ich nicht mehr zu arbeiten. Die Person von der Leistung zu trennen, das wollen alle, und gleichzeitig ist es eines der schwierigsten Dinge. Es geht darum, Fehler zu vergessen und sie vielleicht sogar auf etwas anderes als sich selbst zu schieben. Man sieht oft Tourspieler, die ungläubig auf ihren Schläger schauen, den Caddy in Frage stellen oder Gras in die Luft werfen, um zu sehen, ob der Wind vielleicht seine Richtung geändert hat.
Dass Magnus Landström schon viel erlebt hat, liegt sicherlich auf der Hand.
Seine eigene Trainerkarriere begann im schwedischen Blekinge, wo ihn ein dänischer Golfer um Hilfe bat. Das führte zu einem Trainerjob im Golfclub Odense, wo Magnus‘ Schützlinge schnell Erfolge feierten, was wiederum dazu führte, dass der dänische Golfverband auf ihn aufmerksam wurde und ihm die Hauptverantwortung für die Aktivitäten der Nationalmannschaft übertrug.
Damals war Thomas Björn einer der wenigen Dänen, die auf internationalem Niveau spielten, aber unter Magnus‘ Leitung wurde die Spitze immer breiter.
„Wir begannen, mit dem Golfer als Ganzes zu arbeiten, nutzten viele Statistiken und schauten uns die Physis, die Technik und den Menschen hinter der Leistung genauer an. Wir versuchten, ein vollständiges Bild des Spielers zu bekommen, sahen seine Stärken und Schwächen und versuchten, alle Teile davon zu entwickeln“.
„Zu jenem Zeitpunkt war es enorm wichtig, ein paar wenige Spieler aufzubauen, weil wir nicht so viele Junioren in Dänemark hatten.“
Es gelang, und Spieler wie Anders und Søren Hansen blühten auf. Aus Erfolg entsteht Erfolg, und natürlich haben sie dazu beigetragen, die heutigen Stars zu inspirieren, wie beispielsweise die Højgaard-Brüder und die Solheim Cup-Spielerin Emily Pedersen.
Nach den Jahren mit der dänischen Nationalmannschaft vermisste es Magnus jedoch, dem „normalen Clubgolfer“ zu helfen. Dass er Familienvater geworden war, machte die Wahl einfacher. Die Reisen wurden anstrengender, also wurde es Zeit, wieder in einem Club zu arbeiten.
Doch es dauerte nicht lange, bis ihn der norwegische Golfverband ansprach, der seine Arbeit in Dänemark gesehen hatte und wollte, dass Magnus jetzt gemeinsam mit deren PGA das Ausbildungsprogramm für die Golftrainer des Landes entwickeln sollte.
So hat Magnus in drei skandinavischen Ländern gearbeitet, die alle große Fortschritte gemacht haben.
„Drei Länder mit Ähnlichkeiten, aber auch mit großen Unterschieden. In Schweden und auch in Norwegen üben die Golfer einen Sport aus und wollen gut darin werden. In Dänemark gibt es auf jeden Fall auch diejenigen, die gut werden wollen, und das wird respektiert, aber mindestens genauso wichtig kann die Geselligkeit davor oder danach sein“.
Bei seiner Arbeit für Ree Golf und den Golfclub Kokkedal in Dänemark trainiert Magnus alle Spielstärken. Viele seiner Unterrichtsstunden werden von begeisterten Golfern gebucht, die ihn oft bis zu 30 Mal im Jahr besuchen.
„Mein Ziel ist es, dass sie nach jeder Stunde spüren, dass sie besser geworden sind. Es ist nicht unbedingt so, dass sie in diesem Moment perfekte Schläge machen, aber sie sollen ein besseres Verständnis haben und wissen, was sie bis zum nächsten Mal trainieren sollen“.
„Das ist für sie motivierend“, sagt Magnus und erwähnt, dass einer seiner fleißigsten Schüler „82 Jahre jung“ ist.
„Das ist es, was am Golfen so fantastisch ist. Du kannst sechs Jahre alt sein und der beste der Welt werden wollen, und Du kannst 82 sein und Dich immer noch verbessern wollen.“