Bob Vokey – könig des Feinschliffs

Es gibt niemanden, der ebenso solide Kenntnisse von den Schlägern mit dem größten Loft im Bag hat wie Bob Vokey. Tatsache ist, dass alle großen Golfer irgendwann in ihrer Karriere seinen Weg gekreuzt haben, um sich einen Rat zu holen oder die Wedges justieren zu lassen. GolfStories hatte ein langes und interessantes Schwätzchen mit Bob Vokey, als er davon erzählte, wie seine Karriere 1997 Tempo aufnahm, und wie er zusammen mit Titleist die Wedge-Schläger revolutionierte, und wer die besten Wedge-Spieler aller Zeiten sind.

 Bob Vokey war zu Hause in Kanada ein guter Golfer. Doch als er in die USA reiste, um sein Glück auf ein paar kleineren Turnieren zu versuchen, musste er einsehen – wenn er mit einem 3er Holz in der Hand dastand und seine Mitspieler die Eisenschläger herausholten –, dass er als Golfprofi wohl keine Karriere machen würde. Diesen Traum gab er also ganz einfach auf und nahm stattdessen dankbar einen Job bei einem Golfclub in Kalifornien an.

„Ich arbeitete also, bis mich das Leben eines Tages einholte und ich mir dachte, hier sitze ich in einem Auto und sammle Bälle von der Range auf. Das war nicht das, was ich mir erträumt hatte, als ich mich in die USA aufmachte. Dies war in den 1970er Jahren, und ich war 30 Jahre alt. Es war Zeit für eine Veränderung.“

Gesagt, getan. Bob hatte während der Zeit im Golfclub das Reparieren und Einstellen von Golfschlägern gelernt und entschied sich daher ganz einfach dafür, einen eigenen kleinen Golfshop zu eröffnen. Er startete den Shop in seiner eigenen Garage, zog aber ziemlich schnell in den Fallbrook Country Club in San Diego um, und eröffnete Bob’s Custom Golf Shop. Hier dauerte es nicht 

lange, bis etliche gute Spieler Bob baten, sich um ihre Schläger zu kümmern, und vier Jahre später eröffnete Bob einen noch größeren Shop in Vista, Kalifornien. Und hier passierte es dann.

„Ich vergesse das nie, eines Tages kam ein Mann namens Gary Adams in meinen Shop mit ein paar Schäften und aus Metall gefertigten Köpfen. Zu der Zeit wurde ausschließlich mit Persimmon gespielt. Er bat mich, sie zusammenzusetzen, und ich dachte für mich, das hier wird niemals gut gehen. Doch ich nahm seine fünf Dollar und setzte die Schläger für ihn zusammen und sagte: Mr. Adams, Metallschläger werden Persimmonschläger niemals ersetzen. Ich wünsche Ihnen viel Glück.“

Doch wie sich später zeigen sollte, lief es für die Metallschläger ja ziemlich gut. Und Gary Adams? Das ist der Mann, der TaylorMade Golf gründete. Gary und Bob blieben in Kontakt, und als sich TaylorMade 1986 schnell zu entwickeln begann, beschloss Bob, seinen Shop in Vista zu schließen und stattdessen für Gary zu arbeiten, also maßgeschneiderte Schläger für Golfprofis auf der PGA-Tour zu entwickeln. Dort blieb er für fünf Jahre, ehe er 1991 bei Titleist begann – mit dem Auftrag, bei der Entwicklung ihres neuen Drivers zu helfen – dem Titleist 975D. Nach einer Weile, bei einer der morgendlichen Besprechungen bei Titleist, sagte der damalige Geschäftsführer, Wally Uihlein, er wolle, dass Titleist ernsthaft mit der Entwicklung von Wedges beginnen sollte.

„Ich hatte bereits über hundert Wedge-Prototypen angefertigt, die ich testen wollte, also war es für mich einfach, die Hand zu heben und zu sagen, dass ich das Projekt leiten könnte.“ 

Die ersten Wedges, die vorgestellt wurden, bestanden aus drei Serien – die Serien 200, 300 und 400 mit jeweils zwei Wedges. Insgesamt also sechs Wedges, was zur damaligen Zeit revolutionär war. Dennoch aber erheblich weniger Schläger verglichen mit den heutigen Vokey-Serien. 

Warum benötigt man gerade bei Wedges eine so große Auswahl an Sohlen, Schliffen und Graden?

„Ich liebe diese Frage. Der wichtigste Grund und die einfachste Antwort auf die Frage ist, dass Du mit einem Wedge viele unterschiedliche Arten von Schlägen schlagen können musst. Hohe und flache Schläge auf unterschiedlichen Untergründen mit unendlich vielen unterschiedlichen Techniken. Genau deshalb hat man, und braucht man, unterschiedliche Schliffe, Lofts, Sohlen und so weiter.“

In all den Jahren, in denen der Kanadier Bob aktiv war, hat er die allerbesten Spieler der Welt verfolgt und sie um verschiedene Trophäen kämpfen sehen. Er weiß wie kein anderer, wer von allen am besten war und ist.

„Der weltbeste Wedgespieler aller Zeiten ist ohne Zweifel Seve Ballesteros. Dicht gefolgt von Lee Trevino. Heute ist Jordan Spieth am herausragendsten. Auch Justin Thomas kann ausgezeichnet mit seinen Schlägern für das kurze Spiel umgehen. Allen gemeinsam ist, dass sie kreativ rund ums Grün sind und unterschiedliche Arten von Schlägen schlagen können.“

Bob Vokeys jüngste Schöpfungen sind die ansprechenden Titleist SM9 Vokey Design.

 

Was kann man selbst tun, um ein besserer Wedgespieler zu werden?

„Trainieren, das ist doch klar. Je mehr Du trainierst, desto besser wirst Du. Doch dann muss man auch ein ordentliches Wedge-Fitting vornehmen lassen. Erst dann kannst Du Dein volles Potenzial nutzen. 60 Prozent Deines Scores machst Du von 110 Metern und weniger zum Loch. Für mich ist somit der Wedge der absolut wichtigste Schläger im Bag.“

Eine andere Sache, die Bob Vokey befürwortet, ist ein weicherer Schaft beim Sandwedge und Lobwedge. So bekommst Du mehr Gefühl rund um die Grüns. Genau das erzählte er Tiger Woods im Jahr 2000 vor den US Open auf Pebble Beach. Tiger fühlte sich in dieser Woche nicht richtig wohl mit seinen Wedges, also beschloss er, den Rat zu befolgen. Es endete damit, dass Tiger mit dem größten Abstand aller Zeiten gewann – 15 Schläge vor Miguel Ángel Jiménez und Ernie Els.

Dass Bob Vokey auch weiterhin einige der weltbesten Wedges liefern wird, damit können wir auch in Zukunft rechnen. Er liebt seinen Job nämlich.

„Ich werde niemals zu alt werden, um neue Dinge zu lernen. Früher habe ich behauptet, dass Metallschläger niemals Holzschläger ersetzen werden können, dass Grafitschäfte niemals ein Hit werden würden und dass Titan viel zu teuer ist, um daraus Schläger zu machen. Ihr seht also, ich lerne laufend dazu.“

 

Titleist Vokey SM9: Mit dem SM9 findest Du immer einen Wedge mit dem richtigen Schliff, sodass Du alle Arten von Schlägen bei allen Verhältnissen schlagen kannst. Die optimale Gewichtsverteilung ergibt größere Kontrolle und einen besseren Ballflug. Maximaler Spin mit Grooves, die dank einer speziellen Wärmebehandlung der Schlagfläche länger halten.
Stahl 199,- Graphit 219,-